Antikes Wunderkammer Krokodil

Aussergewöhnlich grosse Taxidermie eines Krokodils oder Alligators aus Apotheke oder Wunderkammer.
An den Fussenden Ringeisen zur Deckenaufhängung, Glasaugen.
Kleine Erhaltungsmängel, das Schnauzeninnere mit neuerer Fassung.
Länge = 173 cm / Breite = 64 cm

Artikelnummer div565 / verkauft

Wie das Krokodil in die Apotheke kam: Je seltener ein Tier oder eine Pflanze, desto stärker galt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit die Heilwirkung. Die Naturschätze, aus denen Wundermittel hergestellt wurden, wurden in der Offizin oft in Wunderkammern präsentiert - als erfolgversprechendes Marketingkonzept.
Heute gibt es kaum eine historische Apotheke ohne ausgestopftes Krokodil an der Decke. Denn das Reptil war exotisch, und alles Exotische galt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als besonders heilkräftig. So mussten auch Krokodile für die beliebten Wundermittel herhalten. Apotheker, die sich als Wissenschaftler ausweisen wollten, stellten besonders gerne Exotisches in ihrer Offizin aus, darunter Gürteltiere, Schildkrötenschalen, Einhörner, also die Stoßzähne von Narwalen, Schlangen, Klauen von Elchen, Hörner von Nashörnern, Straußeneier, Korallen, Elfenbein, Perlmutter und Kokosnüsse. Auch Mumienteile waren in den "Kunst- und Wunderkammern" der Apotheker zu sehen - und wurden ebenfalls zu Heilmitteln verarbeitet, berichtet Mag.pharm. Dr. Monika Winkler-Kaufmann aus Innsbruck, die das Thema in ihrer Dissertation untersucht hat. Die zur Schau gestellten Natur-Schätze hätten auch der Demonstration der sozialen Stellung des Apothekers gedient und seien Ausdruck der Zugehörigkeit seiner Berufsgruppe zu den führenden Gelehrten der Zeit gewesen.
Quelle: aerztezeitung.de